Zieht den Bayern die Lederhosen aus
Die Aufstiegskampf Endspiele Trilogie mit den Sportfreunden Siegen - Part I/III
Jetzt zählt es. Die letzten drei Endspiele. Die Sportfreunde Siegen sind auf dem (guten) Weg in den bezahlten Fußball. Der Traum von der zweiten Liga soll endlich in Erfüllung gehen. Dazwischen stehen nur noch 270 Minuten Nervenkitzel. The Kommissar begleitet die Sportfreunde bei ihrer Aufstiegsjagd und wird genauso wie die Mannschaft alles für den großen Wurf tun. In der Endspiel-Trilogie zum Sportfreunde-Aufstiegskampf wird gleich dreimal 90 Minuten Spannung und Mitfiebern pur beschrieben. Zwei Heimspiele, ein Auswärtskick. Doch eins nach dem anderen. Die Amateure des FC Bayern gastierten im Leimbachtal. Die Konkurrenz hatte tags zuvor gepatzt. Big Points mussten her. Soweit die Ausgangslage.
Der Tag des ersten Endspiels begann früh. Zumindest war ich schon früh im Stadion. Mittagszeit. Noch kaum was im Magen und schon Fußball im Sinn. Denn vor dem großen Fußball-Endspiel, dem ersten Teil, im Aufstiegskampf der Sportfreunde Siegen, standen noch zwei weitere wichtige Partien der Freunde an. Nämlich die des Nachwuchses. Die B-Jugend und auch die A-Jugend kämpften ebenso um den Aufstieg. Auch deren Spiele waren vorentscheidend. Apropos vorentscheidend. Das könnte das Spiel gegen die Müchener Bayern Amateure gewesen sein. Aber dazu später. Bei gutem Wetter, die Sonne lachte ab und an mal, dann gingen wieder Wolken dazwischen, versammelte sich also neben mir eine ganze Schar Fußball-Fans und sahen beide Jugend-Spiele. Oder zumindest eines davon, mehr oder weniger. Wie dem auch sei: Das wichtige Spiel war der Aufstiegskick gegen die Bayern Amas. Der stand im Mittelpunkt. Als die letzten Minuten der Jugendspiele gelaufen waren, da baute sich so langsam die Spannung auf. Erstmal Mittagessen. Ein Würstl, gleich ein Bierchen...pardon... Cola war es diesmal, denn durch die letzten beiden Touren war ich doch durch eine kleine Erkältung gezeichnet, hinterher. Mampf, Schlürf, eine Runde ums Leimbachstadion gedreht, in der Menge schnell noch ein Plätzchen gesucht, ganz auf der Höhe Mittelline fand sich zum Glück noch ein freier Wellenbrecher, auf den man sich getrost mal setzen könnte (wie immer eigentlich) und einen super Überblick über alles hatte. Auf der Gegengeraden im Fanblock angekommen, ein paar Leutchen gegrüßt, dann erstmal durchatmen. Puh, was ein Stress. Aber ohne Pause gings weiter: Anpfiff. Siegerland, Siegerland, Siegerland...
Das Spiel begann. Mit den ersten Aktion schon unglaubliche Stimmung. Zunächst die gelungene Choreo vor dem Spiel, endlich mal etwas größeres, das beeindruckt. Von Beginn an guter Support, die Fans zogen alle mit. Nicht nur im eigentlich Fanblock, auch die Leute daneben, rechts wie links, sprangen über ihren Schatten und machten einfach mit. Auch der Wechselgesang mit der Tribünenseite klappten nach einigen Anläufen wieder ganz gut. Klasse. Eine Stimmung, die ich mir schon lange gewünscht hatte. Das Leimbachstadion mit seinen über 10 000 Zuschauer, die zum Spiel gekommen waren, standen wie eine Wand, wie der 12. Mann hinter der Elf von Trainer Ralf Loose. Das war schon zweitligareif. Und diese Stimmung schlug auch auf die Mannschaft nieder. Nach 20 Minuten gab es schon Grund zu Jubeln: Helmes trifft zum 1:0. Alles im Lot. Besser konnte es gar nicht laufen. "Zweite Liga - Siegen ist dabei", sangen wir Fans. Die Mannschaft wurde weiter angefeuert, jede Aktion beklatscht und gefeiert. Das war schon prima. Mit dem knappen Vorsprung ging es in die Halbzeit. Überall wo man hinhörte, nur positive Stimmen, alle schienen rundum zufrieden.
Das sollte sich dann in der zweiten Halbzeit ändern. Genauso wie die Mannschaft hatten wir uns mit dem Sieg schon zufrieden gegeben. Der Support ließ etwas nach. Die Mannschaft auch. Und Wumms. Da war's auch schon passiert. Ausgleich. Nur noch 1:1. Die Big Points dahin. Davon ließ man sich aber nicht schocken: "Und wir gewinnen sowieso", skandierten die Fans. Bei der Mannschaft war das angekommen. Denn die wollte jetzt unbedingt den Siegtreffer. Knapp 30 Minuten waren noch zu spielen. Eine ganze halbe Stunde zittern, bangen und hoffen. Ja so bitter und hart kann der Aufstiegskampf sein. Das 1:1 reichte nicht, obwohl ich als Optimist mir immer wieder einredete: "Das wird schon" und zu meinem Nachbarn sagte: "Wir machen noch das 2:1", hatte ich dann doch, je mehr die Zeit verrann, ein flaues Gefühl im Magen. Sollten wir doch nicht die Big Points holen? War es das? Oder schaffen wir doch die Wende? Dann das: Ein Bayern-Spieler läuft frei auf unsern Keeper zu, ich wollte gar nicht mehr hinschauen. Aber was macht unser Aufstiegsgarant im Tor, Addo Masic hält den Ball, in einer einzigartigen blitzschnellen Reaktion hält er die Sportfreunde weiter im Spiel. Aufatmen, mein gott, das ging ja nochmal gut. Die Zeit verging weiter. Unaufhaltsam. "Jetzt schießt endlich das verdammte Tor", bangten wir um den Sieg. Endlich war er dann da: 87. Minute. Otto Nauroth spielt Schmitt frei, der umkurvt den Torwart... unnnd... trifft!!!! Jawohl!!! Das ist das Siegtor, wir sind auf dem Aufstiegsplatz! Die Big Points sind da! Von meinem Wellenbrecher, wo ich zuvor noch drauf gesessen und gezittert hatte, war ich mittlerweile runter gehüpft und jubelte nur noch, konnte gar nicht mehr aufhören zu klatschen und die Sieger-Faust zu ballen. Die letzten Sekunden. Die Mannschaft wurde nochmal feurig unterstützt. Pfeif ab! Lange konnte es nicht mehr dauern. Dann endlich: Abpfiff. Grenzenloser Jubel, Fans lagen sich in den Armen, Kapitän Nemeth hüpfte auf den Zaun, feierte mit den Fans. Was sich nach dem Schlusspfiff abspielte, war nur noch Aufsteiger-Jubel, Freudentaumel, Gewissheit, dem großen Ziel einen großen Schritt näher gekommen zu sein.... Mann, war das sein Spiel! Nur noch 180 Minuten und die Sportfreunde stehen mit beiden Beinen in Liga 2. Dann geht der große Traum - endlich - in Erfüllung. Die nächste Aufgabe wartet: Mainz 05. Wir sind gerüstet. Also dann.... Fortsetzung folgt...
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