Das Wort der Woche: Multifunktions-Arena
Am Anfang dieser Woche flatterte folgende Meldung in der Tageszeitung ins Haus:
Im Siegerland soll eine neue Fußball- und Kulturarena entstehen: Ein Heim für die Sportfreunde mit 20 000 Plätzen und Veranstaltungsort für Musik und Kultur für die ganz große Kulisse. Gestern stellte eine Gruppe um den Siegener Unternehmer und Sportfreunde-Ehrenpräsidenten Manfred Utsch die Pläne für eine Arena mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten vor. In dem Komplex sollen sowohl sportliche Höhepunkte stattfinden - auch jenseits des Fußballs - als auch Kongresse, Rock-Konzerte, klassische Konzerte bis hin zu Kirchentagen. Ergänzend nannte Architekt Christ eine Reihe von Nebenprojekten, mit denen die Rendite erwirtschaftet werden könne, die ein Investor für sein Kapital erwarte. Dazu zählt ein 150-Betten-Hotel ebenso wie ein Kongresszentrum, ein Wellness-Zentrum, Casino, Diskothek, Läden und ein "Erlebnismuseum" mit ganz neuem Ansatz. Zudem soll das Projekt auch optisch ein Hingucker werden. "Es muss ein Kracher her", forderte Manfred Utsch. [...]Ein Standort für das Projekt steht noch nicht fest. Aus den bisherigen Vorschlägen haben sich aber drei mögliche Standorte herauskristallisiert. Die neue Arena könnte danach im Leimbachtal an der Stelle des heutigen Stadions entstehen, im Gewerbegebiet Wilnsdorf im Umfeld des neuen Autohofes und in einem 25 Hektar großen Gebiet auf der Freudenberger Wilhelmshöhe, das bereits vor Jahren als Standort für ein interkommunales Gewerbegebiet im Gespräch war. (Quelle: Westfalenpost 25.09.2006)
Nun denn, wie viele andere Vereine soll auch Siegen jetzt eine moderne Arena bekommen. Das Wörtchen multifunktional lässt auf Verhältnisse wie Auf Schalke schließen - im kleineren Stil halt. In der Fanszene gibt es viele Für und Wider für diese so genannte Multifunktionsarena. Zum einen kann man es positiv sehen: Wir gehen mit der Zeit. Wenn man einen "Kracher" fordert, dann ist es diese Multifunktions-Arena, wo auch immer sie stehen mag, in jedem Fall. Es ist halt schon etwas Besonderes. Und sicherlich würde es auch der Region gut tun. Ein Aufschwung - vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht - könnte möglich werden. Die Kehrseite ist ein Bruch mit der Tradition. Das gute alte Leimbachstadion, das gerade erst renoviert wurde und einen guten Eindruck macht, wird in den Hintergrund treten. Manch einer will es gar abreißen, um die Multifunktions-Arena nach Siegen zu holen. Die Sportfreunde würden dann in Olpe spielen. Naja, erstens kann man diese Strapazen den Fans nicht wirklich zu muten. Zweitens würde ein Abriss gar auch den Abriss eines guten Stücks Geschichte und Erinnerungen bedeuten. Also: Rettet das Leimbachstadion. Wo die Multifunktions-Arena, das Wort hat es irgendwie in sich, nun gebaut wird, darüber rätselt man noch. Doch wo auch immer sie nun stehen soll: Man erspare uns doch bitte ein solches Zähen und Ringen wie es das einst in Paderborn beim Baustart der Paragon-Arena gegeben hat. Dort wurde plötzlich die Baugenehmigung entzogen. Will man die Multifunktions-Arena zum Beispiel an der Kalten Eiche (Richtung Eisern) errichten, so könnte es auch hier Stress mit einige Leute geben, die jetzt schon mobil machen. Natürlich befürwortet man als Siegener den Standort Siegen. Doch gilt es zunächst einmal mögliche Risiken mit den Vorteilen abzuwägen. Und letztlich hat auch der englische Investor mehr als ein Wörtchen mitzureden. Machen wir das Beste daraus - aus der Multifunktions-Arena in Siegen.
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