26 September 2006

Falco - Zwischen Genie und Wahnsinn

Er war a Superstar, er war so populär, because er hatte Flair, er war ein Virtuose und alles rief: Come and Rock me... FALCO!
Der österreichische Pop-Star aus Wien, Falco alias Hans Hölzel, war der Stern am Austro-Pop-Horizont. Mit dem "Kommissar" trumpfte er Anfang der 80er Jahre auf, brach in den internationalen Charts, u.a. auch in den USA, mit "Rock Me Amadeus" alle Rekorde und setzte dann mit "Jeanny" und "Vienna Calling" noch einen drauf, ehe es etwas leiser wurde um den Falken. Mit seiner LP Nachtflug schaffte er aber das Comeback. In den 90ern passte sich Falco dem Zeitgeist an, schuf Songs wie "Egoist", "Der Mann mit dem Koks" oder seinem letzten Werk "Out of the Dark", das mit seinem myseteriösen Tod in der Dominikanischen Republik erneut ein einzigartig-genialer Falco-Hit war.

Alles begann schon in frühen Jahren mit Dradiwaberl. Schon dort zeigte sich Falco von seiner besten Seite und bestach ein ums andere Mal. Die Schule geschmissen ("Nie mehr Schule"), stieg Hans Hölzel sehr früh ins Musik-Bizz ein. Inspiriert durch den DDR-Skispringer Falko Weißpflog schuf er sich einen Künstlernamen: Falco. Seine Markenzeichen waren schon bald klare Sache: streng zurückgekämmte Haare, tief schwarze Sonnenbrille und die Wiener Schmäh in Wort und Tat.Der Aufstieg des Popstars begann. Zu seinen besten Konzerten zählen neben der Tour nach Japan und den USA auch das legendäre Konzert beim Donauinselfest, wo Falco und seine Fans Wind, Wetter, Regen, Gewitter und sogar Blitzeinschlag trotzten.
Falco - R.I.P. Wiener Zentralfriedhof

Falco bestach aber nicht nur durch seine passenden, meist zweideutigen, philosophisch geprägten Songtexte und die stets tanzbare Musik, sondern wurde mit seinerunverwechselbaren Art zum Medienstar und verkörperte zwei Personen in sich. Den abgehobenen, berühmten, arrogant und gleichzeitig verrückt wirkenden Star Falco und die Privatperson Hansi Hölzel, die sich meist von der emotionalen Seite zeigte. Dass er damit und mit dem plötzlichen Reichtum nicht immer klar kam, zeigen seine Ausflüchte zu Alkohol und Drogen, wo er bei Problemen Zuflucht suchte. Im Wiener Nachtleben lebte Falco den Exzess, hatte aber in der Liebe weniger Erfolg. Nachdem ein Vaterschaftstest offenbarte, dass seine Tochter gar nicht seine war, brach für eine Welt zusammen, lange war der Falke spurlos verschwunden. Drei Jahre später wagte er mit "Nachtflug" einen Neuanfang, obwohl klar war, dass er den Erfolg der 80er nicht mehr haben würde.

Dem Trubel und dem kalten Winter in Wien entflohen, suchte Falco sein Glück in der Dominikanischen Republik, von wo aus er die posthum veröffentlichte LP "Out of the Dark" produzierte. Nur wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag, den er mit Freunden in der DomRep feiern wollte, erlitt der Falke den Folgen eines mysteriösen Verkehrsunfalls mit einem Autobus auf einer eigentlich gut einsehbaren Kreuzung bei Taglicht. Große Bestürzung und eine würdige Beerdigung am Wiener Zentralfriedhof ließen "Out of the Dark" in den Charts klettern. Für Mutter Hölzel aber nur ein schwacher Trost. Doch der Falke ist nicht für immer abgehoben, wie damals ein Wiener Klatschblatt titelte. Falco lebt weiter - mit seiner Musik, durch seine Fans.
Falco - zwischen Genie und Wahnsinn!

Keine Kommentare: