Liga Zwei - Wir sind dabei: Wir in Bochum
Mit dem Zug ging es zu einem Auswärtsspiel der Sportfreunde diesmal nach Bochum. Die fast zweistündige Fahrt war mit einem 5er-Ticket der Deutschen Bahn recht billig. Das dachten sich sehr viele Siegener. So gab es in dem Zug nach Bochum nicht genug Platz für alle. Das bedeutet: Quetschen, Drängeln, Schubsen. Es wurde eng im Zug und man konnte kaum eine Sekunde in Ruhe irgendwo stehn, ehe nicht mal einer von dem einen Abteil ins andere Hüpfen musste. Dazu taten sich die mitgefahrenen Cops wichtig und stürmten plötzlich ohne Vorwarnung ins Abteil. Ohne Rücksicht auf Verlust. So konnte es schon mal passieren, dass man plötzlich an der Fensterscheibe klebte. Mit der Zeit gingen mir diese Strapazen tierisch auf die Nerven. Bis ich endlich mal einen Sitzplatz ergattert hatte, den ich auch nicht mehr hergab, denn wir sind ja alle ein bisschen Egoist. In Bochum dann angekommen, gab es am Hauptbahnhof erstmal eine Humba. Die Cops hielten uns eh zunächst noch eine Weile am Bahnhof fest, ehe wir in Richtung Ruhrstadion aufbrechen konnten. Die Strecke zog sich etwas dahin, so dass einige mit schwachen Blasen, die sie zum Teil schon im Zug unter Beweis gestellt hatten, statt auf Schienen nun gegen Mauern und Hauswände pinkeln mussten. Nicht gerade die feine Art, aber Not macht bekanntlich erfinderisch. Am Stadion angekommen, gab es dann schon die nächste Schlange. Da nur zwei Tore und vier Kassen geöffnet hatten, mussten die rund 2000 Siegener, die nach Bochum gereist waren, wieder warten. Die Kontrollen waren auch streng. Die Schuhe mussten aus. Aber immerhin konnte man die Rucksäcke abgeben und brachte sie nicht die ganze Zeit mitschleppen.
In den 90 Minuten des Spiels VfL Bochum gegen Sportfreunde Siegen zeigte unser Team eine ansprechende Leistung, verlor aber knapp. Doch der Wille war da, das Pech auch, so ist das im Abstiegskampf. Trotzdem feierten wir Fans. Die ganze Spielzeit über gab es Dauer-Support, wir ließen uns die gute Laune, die wir mitgebracht hatten, nicht verderben. Wir feierten den Kampfgeist der Mannschaft, wir feierten uns selbst. Eine tolle Moral und eine Bomben-Stimmung im Gäste-Block des Ruhrstadions. Auch wenn man das mit anderen Fan-Gruppierungen nicht vergleichen kann, für Siegener Verhältnisse war das klasse, einzigartig. Zum Schluss wurde noch mit der Mannschaft zusammen gefeiert, noch lange nach dem Abpfiff. Darauf kann man als Siegen-Fan stolz sein. Lob gab es auch nach dem Spiel von ein paar objektiven Bochumer Fans, die unsere Moral und den gezeigten support anerkannten und uns gerne wieder sehen würden, als sympathische Gäste in Bochum. Abgerundet wurde das noch mit einem leckeren "Fiege"-Pils, ein spezielles Bochumer Bier. Vermischt liefen die Siegener und Bochumer Fans dann die Straße vom Stadion hinunter, während die Bochumer in der Innenstadt noch in den Kneipen feierten, begann für uns Siegener die Heimreise. Einige machten dort auch noch Party, die Fahrt verlief aber ohne Zwischenfälle ruhig über Hagen nach Siegen. Ab und zu gab es auch nochmal was zu Lachen. Trotz der Niederlage waren wir alles andere als depremiert oder frustriert. Denn uns hat es Spaß gemacht und gelohnt hat es sich, auch wenn wir verloren haben. Wer's net versteht, war net dabei.
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