21 Mai 2007

Sportfreunde nur noch einen Punkt vom Abstieg aus der Regionalliga Süd entfernt - 2:3 in Aalen

Ohne Punkte kehrten die Sportfreunde Siegen und ihre Fans aus Aalen in der Schwäbischen Alb zurück. Die Konkurrenz punktete, so dass die Siegener in den letzten verbleibenden Spielen in 180 Minuten genau 1899 Prozent geben müssen, um in der Liga zu bleiben. Dies einmal vorweg.

Zugegeben, die Woche vor dem Gastspiel in Aalen gestaltete sich recht stressig, auch was die Planungen unserer Fahrt betraf. Eine schöne Geste gab es indes von der Mannschaft und dem Vorstand der Sportfreunde. Die sponsorten nämlichen zwei Fanbusse nach Aalen und bezahlten zudem allen Auswärtsfahrern den Eintritt. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön, das ist ja alles nicht selbstverständlich. Selbstverständlich ist aber, dass die Mannschaft bei einem so wichtigen Spiel dann auch die 1899 Prozentige Unterstützung der Fans erwarten darf. Im Umkehrschluss können die es von der Mannschaft ebenso erwarten.

Doch da sollten sich noch einige Hindernisse auftun. Zunächst einmal kam ein Großteil der Fans gar nicht pünktlich zum Anpfiff. Und zwar ausgerechnet die beiden gesponsorten Busse. Da hatten sie sich beide verfahren, obwohl sie bereits eine Stunde vor dem Spiel im Ort (!) Aalen angekommen waren. Wie das geht, muss man mal die Augenzeugen befragen. Aber die, die mit dem Auto unterwegs waren, kamen pünktlich. Denn unsere Anfahrt nach Aalen verlief problemlos und die Flutlichtmasten des Stadions sah man in der idyllischen Alb-Landschaften schon von Weitem. Und die bereits Angekommenen wurden in der ersten Viertelstunde auch nicht müde die Mannschaft auch mit wenigen Leuten zu unterstützen. Doch der Funke sprang nicht über.
Nach eigentlich gutem Beginn ließ die Mannschaft nach.

Ein klarer Elfmeterpfiff, Okpala war vom Aalener Torhüter umgemäht worden, blieb aus, Siegen fortan konsterniert. Und die Aalener schlugen daraus prompt Kapital und gingen in Führung. Mittlerweile waren auch die Nachzügler im Waldstadion in Aalen angekommen. Der Support wurde nun deutlicher lautstarker und abwechslungsreicher. Doch ehe sich die Siegener Sportfreunde wieder geordnet hatten, stand es 2:0 für Aalen. Sie schlossen einen Konter eiskalt ab. Die Mehrzahl der Zuschauer im Stadion hatte aber ein deutliches Abseits gesehen. Die zweite Fehlentscheidung des Tages. Doch damit allein kann man den Rückstand nicht rechtfertigen. Siegen blieb in der ersten Halbzeit einfach zu pomadig. Vereinzelnde Vorstösse nach Vorne bildeten die Höhepunkte aus Siegener Sicht. Und das ein oder andere Mal musste Torwart Richter eingreifen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Das war zu wenig, um im Abstiegskampf zu bestehen. Dementsprechend konnten die Fans auf den Rängen es auch nicht fassen, wie sich die Mannschaft präsentierte, fürchteten gar, dass sie in den alten Trott verfallen würden.

Doch nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt erheblich. Einbahnstrassenfußball stand auf der Tagesordnung. Und zwar auf das Tor der Aalen. Siegen gab das Spiel noch nicht aus der Hand, verspürte, auch angepeitscht durch seine Fans, dass hier noch was ging. Und diese aufopferungsvolle, kämpferische Leistung wurde belohnt. Gaetan Krebs löste mit seinem Anschlusstreffer eine Welle von Hoffnung auf Zählbares aus, die über die mitgereisten Fans hinweg rollte. Jetzt begann die spannendste Phase des Spiels, Siegen drückte, angefeuert durch seine Fans. Doch die Aalener Abwehr hielt ein ums andere Mal stand. Und dann die Ernüchterung: Bei einem Konter wird Richter (wie bereits gegen Wehen) durch eine Bogenlampe düpiert. Aus der Traum von Punkten aus Aalen. Die Abstiegsangst im Nacken. Die Oberliga droht. Enttäuschung machte sich unter den Fans breit. Bei manchen gipfelte sich diese in unbegründete Wut, die nach dem Spiel auch an einigen Spielern ausgelassen wurde, unschöne Szenen. Doch vorwerfen kann man der Mannschaft nach dieser zweiten Halbzeit nichts. Sie haben gekämpft und alles versucht. Okpala schaffte gar noch den erneuten Anschlusstreffer wenige Minuten vor Schluss, doch der kam zu spät. Doch warum nicht gleich so? Eine solche Leistung wie in der zweiten Halbzeit hätte sicherlich etwas Zählbares eingebracht. Doch nun heißt es Abstiegskampf pur gegen den KSC II und Kaiserslautern II. 180 Minuten lang, 1899 Prozent für den Ligaverbleib des Vereins, den wir lieben.
Auf der Rückfahrt gab es bei Würzburg noch einen längeren Stau, der etwas an den Nerven zehrte. Doch auch davon abgesehen klappte alles wunderbar, unterm Strich war es wieder eine gelungene, lustige Auswärtsfahrt. Nur die Punkte fehlten - mal wieder.

Ein Video zur Auswärtsfahrt nach Aalen folgt bald...

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